Mon – Frei: 8h00 – 12h30 und 13h00 – 17h00 8002 3322
Online Hörtest
Finden Sie in 3 Minuten heraus, wie gut Sie hören. Der Online-Hörtest liefert Ihnen wertvolle Informationen über das Hörvermögen.

Möchten Sie Ihre Hörleistung verbessern und sind Sie auf der Suche nach der passenden Hörhilfe? Dann Sind Sie hier genau richtig. Wir haben die wichtigsten Hörgerätetypen und deren Vor- und Nachteile für Sie zusammengefasst. Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch gerne für eine persönliche Beratung zur Verfügung.

Welche Arten von Hörgeräten gibt es?

Hörgeräte gibt es in den unterschiedlichsten Bauformen für jede Art von Hörminderung bzw. Hörverlust von einer Vielzahl von Hörgeräte-Herstellern. Diese Vielfalt gewährleistet, dass das Hörsystem an Ihre individuellen Wünsche und Vorstellungen angepasst werden kann und dem einwandfreien Hören nichts mehr im Wege steht.

Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick, nach welchen Merkmalen Hörgeräte unterschieden werden.

Worin unterscheiden sich digitale und analoge Hörgeräte?

Grundsätzlich kann man zwischen analogen und digitalen Hörgeräten unterschieden. Die meisten neuen Hörgeräte sind digital. Der einzige Unterschied zwischen analogen und digitalen Geräten liegt in der Signalverarbeitung.

Analoge Hörgeräte nehmen Signale aus der Umgebung auf. Diese werden durch den Lautsprecher verstärkt wiedergegeben. Sie können keine Geräusche filtern oder reduzieren.
Digitale Hörgeräte wandeln den Schall in elektronische Informationen um. Es werden nur wesentliche Signale verstärkt und weitergeleitet. Laute Umgebungsgeräusche werden reduziert. So kann man auch in geräuschvoller Umgebung besser hören. Das Gerät kann an individuelle Bedürfnisse angepasst werden und ist kleiner als analoge Modelle. Außerdem sorgen digitale Hörgeräte für bessere Klangqualität sowie deutliches Sprachverständnis. Dadurch wird das Hören zusätzlich erleichtert.

Worin unterscheiden sich offene und geschlossene Versorgungen?

Bei den Bauformen der Hörsysteme wird zwischen geschlossener und offener Versorgung unterschieden. Offen bedeutet, dass Schallwellen weiterhin auf natürlichem Weg zum Trommelfell gelangen können. Die offene Versorgung findet man bei HdO-Geräten. Hier werden der Schallschlauch und das Ohrstück im äußeren Gehörgang fixiert. Da die hörbaren Töne nicht extra verstärkt werden, wird ein natürliches Hören ermöglicht. Zusätzlich kann mit der offenen Versorgung der Gehörgang besser belüftet werden. 
 
Bei der geschlossenen Versorgung ist der äußere Gehörgang durch ein Ohrpassstück oder ein Im-Ohr-Gerät weitgehend verschlossen. Dies bedeutet nicht, dass das Ohr nicht belüftet wird. Durch die individuelle Anpassung des Ohrpassstücks sitzt dieses besser im Ohr und sorgt für eine direktere Übertragung. Dadurch kann das gesamte Leistungsspektrum des Hörgeräts besser ausgenutzt werden. Die geschlossene Versorgung ist außerdem flexibler und für unterschiedliche Arten von Hörproblemen einsetzbar.

Was sind Hinter-dem-Ohr-Geräte (HdO)?

Diese Hörgeräte werden hinter dem Ohr, leicht oberhalb der Ohrmuschel, getragen. Wichtige Bauteile sowie der Lautsprecher sind im Gehäuse untergebracht. Über ein Winkelstück und einen kleinen Kunststoffschlauch wird der Schall zu einem Ohrpassstück geleitet. Dieses sitzt im äußeren Gehörgang. Es sorgt dafür, dass das Hörgerät an seiner Position bleibt und überträgt Schallwellen an das Trommelfell.

Form der HdO-Geräte

Die aktuellen Hörgeräte sind klein und filigran. Das macht sie sehr unauffällig. Die Gehäuse sind in verschiedenen Farben erhältlich. Für Sportler werden Modelle angeboten, die Wasser, Schweiß oder Staub abweisen. Selbst für den Einsatz beim Schwimmen gibt es spezielle Hörgeräte. Diese funktionieren bis zu einem Meter Tiefe.

Vorteile der HdO-Geräte:

  • Platz für größere und leistungsstärkere Batterien
  • größere und leichter bedienbare Tasten für die Programmwahl
  • offene Versorgung
  • Verbindung zu Radio bzw. Fernseher mittels aufsteckbarem Audioschuh, kabelloser Empfang von Induktions-, Funk- bzw. Infrarotsignalen oder Bluetooth

Nachteile der HdO-Geräte

  • für Brillenträger weniger geeignet
  • Funktion der Ohrmuschel kann nicht genutzt werden
  • auffälligere Form

Aufbau eines HdO-Hörgerätes

Alle Hörgeräte bestehen aus den gleichen Hauptbestandteilen. Am Beispiel der Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte sehen die Funktionen so aus:
  • Mikrofon – nimmt den Schall auf und wandelt ihn in elektrische Signale um
  • Verstärker – steigert die Stärke der Signale des Mikrofons und filtert irrelevante Töne
  • „Lautsprecher“ - wandelt elektrische in akustische Signale um
  • Sprachprozessor – passt Signale an die individuellen Hörbedürfnisse des Trägers an
  • Lautstärkeregler – um die Lautstärke zu regulieren
  • Hörwinkel – Verbindungsstück zwischen Hörgerät und dem Schallschlauch
  • Audioeingang – zur Signalaufnahme über weitere externe Geräte
  • Batterie oder Akku zur Energieversorgung – Während Batterien mehrmals gewechselt werden können, ermöglichen wiederaufladbare Akkus bis zu 24 Stunden Hören mit nur einem einzigen Aufladen
Die Verbindung vom Hörgerät zum Ohr erfolgt über den Schallschlauch, der in ein Fixierschirmchen oder ein Ohrpassstück/Ohrschale (Otoplastik) endet. Eine Abwandlung des klassischen HdO-Hörgerätes ist das Ex-Hörer-Modelle (RIC = Receiver In Canal), bei welchem sich der Lautsprecher im Ohr befindet und somit den Schall direkt ans Trommelfell leitet.

Weitere Modelle von HdO-Hörgeräten

Ex-Hörer-Modelle (RIC = Receiver In Canal)
Die kleinsten HdO-Modelle (Hinter-dem-Ohr-Modelle) sind mit externen Hörern ausgestattet und bieten meist auch kabellose Funktionalitäten.

Mikro-Hinter-dem-Ohr-Modelle (Mikro-HdO-Modelle)
Diese Hörgeräte sind kleiner als normale HdO-Modelle und für leicht- bis hochgradige Schwerhörigkeit verfügbar. Sie lassen sich komfortabel hinter dem Ohr tragen und sind in vielen verschiedenen Farben, Formen und Macharten erhältlich.

Was sind Im-Ohr-Hörgeräte (IdO)?

Diese Hörgeräte sitzen mehr oder weniger im Ohr. Unterschieden werden:
  • Ohrmuschel-Geräte (Concha-Geräte), die in der Ohrmuschel (= Concha) sitzen.
  • Gehörgangs-Geräte, die tiefer im Gehörgang sitzen
  • Modelle, die komplett im Ohr verschwinden: CIC-Geräte (Completely-in-the-Canal; übersetzt etwa: komplett im Kanal).

Aufbau der Im-Ohr-Geräte

Alle Bauteile befinden sich in einer kleinen Schale. Diese wird wie ein Stöpsel ins Ohr geschoben. Manche Geräte haben eine antennenförmige Kunststofflasche zum Herausziehen. Im-Ohr-Hörgeräte zählen zur geschlossenen Versorgung. Die Lautstärkeregelung und Programmwahl kann über eine Fernbedienung erfolgen. Viele Modelle können sich kabellos mit elektronischen Geräten wie Mobiltelefon oder Fernseher verbinden.

Vorteil der Im-Ohr-Geräte

  • sehr dezent und von außen kaum erkennbar (besonders CIC-Geräte)
  • für Brillenträger geeignet
  • angenehmer beim Sport 
  • CIC-Geräte nutzen Eigenschaften der Ohrmuschel und ermöglichen so einen natürlichen Schall

Nachteile der Im-Ohr-Hörgeräte

  • nur bei leichtem oder mittelgradigem Hörverlust geeignet
  • Einsatzmöglichkeit ist abhängig von der Größe des Gehörgangs
  • mit höheren Kosten verbunden
  • häufige Batteriewechsel
  • einen Audioanschluss in Form eines Audioschuhs gibt es aus Platzgründen nicht und eine T-Spule lässt sich nur in Concha-Modellen anbringen

Im-Ohr-Hörsysteme werden in folgende Unterarten gegliedert:

Im Ohr (ITE = In The Ear)
Das Gehäuse dieses Hörsystems füllt die Ohrmuschel (Concha) vollständig aus. Vorteile dieser Bauform sind eine längere Batterie-Lebensdauer, die Verfügbarkeit einer Power-Ausführung bei stark vermindertem Hörvermögen und der bessere Bedienkomfort.

Im Gehörgang (ITC = In The Canal)
Ein kleines und unauffälliges Im-Ohr-Modell. Die Ohrmuschel bleibt frei, weil das Gehäuse dieses Hörgeräts in den Gehörgang verlegt ist und mit dessen Ausgang abschließt.

Komplett im Gehörgang (CIC = Complete In Canal)
Das kleinste Im-Ohr-Modell bietet ultimative Diskretion, da es von außen praktisch unsichtbar ist. Diese Geräte haben meist einen Nylonbügel, um sie wieder aus dem Gehörgang ziehen zu können.

Welche weiteren Bauformen gibt es?

Erfüllen die üblichen Hörgeräte nicht die individuellen Bedürfnisse, gibt es noch einige Alternativen:
Knochenleitungshörgeräte
Auch diese Art des Hörgeräts kommt in Brillenform daher. Über die Bügel, die stark an den Kopf drücken, wird der Schall auf den Schädelknochen übertragen. Leidet man immer wieder unter starken Mittelohrentzündungen, kann das die richtige Hörhilfe sein.
Knochenverankerte Hörgeräte
Hier wird die Knochenleitung genutzt, um ein funktionsuntüchtiges Mittelohr zu umgehen. Dabei wird hinter dem Ohr eine Titanschraube implantiert. Das Hörgerät wird mit einem Schnappverschluss an dem Implantat befestigt.
Implantierte Mittelohrhörgeräte
Diese so genannten aktiven Mittelohrimplantate versetzen die Gehörknöchelchen im Mittelohr in Schwingungen.
Cochlea-Implantate
Implantierte Hörgeräte nutzen wie herkömmliche Hörgeräte die noch vorhandenen Möglichkeiten der Hörzellen. Cochlea-Implantate überbrücken die fehlenden Sinneszellen in der Hörschnecke (der Cochlea) und stimulieren direkt den Hörnerv.
Hirnstamm-Implantate
Wenn der Hörnerv geschädigt ist, kann ein Implantat in das Gehirn eingesetzt werden. Dieses macht Schallreize hörbar. Die Technik ist ähnlich wie bei dem Cochlea-Implantat. Jedoch führt die Elektrode bis zum Hirnstamm.
Tinnitus-Noiser
Überlagernde Töne werden an das Ohr übertragen und drängen den Tinnitus in den Hintergrund.
Lyric
Dieses Hörgerät wird direkt im Gehörgang platziert und erfasst dort den Klang. Es ist von außen vollständig unsichtbar und kann monatelang getragen werden.
Sind Sie nicht sicher, ob Sie überhaupt ein Hörgerät benötigen? Dann erfahren Sie hier weitere Informationen. Oder entdecken Sie, welche Vorteile die verschiedenen Hörgeräte-Hersteller Ihnen bieten. Und wenn Sie Hilfe bei der Auswahl des passenden Modells benötigen, dann besuchen Sie entweder unsere Tipps zum Kauf eines Hörgerätes oder kommen Sie einfach für eine kostenlose Beratung in Ihrer nächsten Filiale vorbei.

Weitere Themen

Hörgeräte – die Marken
Welches Hörgerät soll ich wählen?